Er kennt die Ursachen für viele körperliche Beschwerden: Dr. Paul Lee hat sich der funktionellen Zahnmedizin verschrieben
Craniomandibuläre Dysfunktion oder kurz „CMD“: Mit diesem etwas sperrigen Begriff beschreiben Zahnmediziner eine weitverbreitete Funktionsstörung im Kieferbereich. „C“ steht für „cranio“, also Schädel. „Mandibula“ ist der Fachbegriff für den Unterkiefer und das „D“ steht für „Dysfunktion“. Und genau hier, also in der Fehlfunktion des Kiefers, liegt das Problem.
Lautet die Diagnose CMD, funktioniert das Zusammenspiel zwischen Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Zähnen nicht mehr. Es entsteht eine Dysbalance, die der Körper versucht zu kompensieren. Je nach Konstitution gelingt das einige Zeit. Wird die Belastung zu groß, treten Beschwerden auf.
Eine häufig übersehene Gesundheitsstörung
Unser Körper ist ein komplexes, ausgeklügeltes System. Wie Zahnräder greift alles in einander. Die unterschiedlichen Bereiche des Körpers sind eng miteinander verbunden ist: Dieses Wunder der Natur hat jedoch seine Schattenseiten. „Gibt es eine Störung in einem Bereich, wirkt sie sich oft auf andere Bereiche aus. Das kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problem führen.“, berichtet Dr. Paul Lee, Zahnarzt für Funktionelle Zahnmedizin bei INTEGRA in Luxemburg. Dazu gehören bspw. Kopf- oder Gelenkschmerzen, Leistungsabfall, Tinnitus, Blockaden der Wirbelsäule oder Magenbeschwerden. Lee weiter: „Viele Patienten haben eine wahre Odyssee an Facharztterminen hinter sich, bis sie auf CMD stoßen und den Weg zu einem Zahnarzt finden, der das Fachgebiet der funktionellen Zahnmedizin wirklich beherrscht.“
Dreh- und Angelpunkt: Wie wichtig ist unser Kiefer?
Das Kiefergelenk ist verantwortlich für das Öffnen und Schließen des Mundes sowie für das Kauen und Sprechen. Erst wenn Probleme auftreten, widmen wir ihm mehr Aufmerksamkeit. Funktioniert dieses Gelenk nicht richtig, kann es zu einer Vielzahl von unangenehmen Symptomen führen, die weit über die Kiefer-/Mundregion hinaus reichen. Die Craniomandibuläre Dysfunktion bezieht sich auf eine Gruppe von Störungen, die das Kiefergelenk und die umgebenden Muskeln betreffen. Die Beschwerden können jedoch im ganzen Körper auftreten. Es heißt, dass rund 80 % der Bevölkerung betroffen sind. In etwa die Hälfte davon verzeichnet behandlungswürdige Dysfunktionen (Quelle: ZMK – Zahnheilkunde Management Kultur).
Ursachen von CMD
Die genauen Ursachen von CMD sind oft komplex und sehr individuell. Kein Fall gleicht dem anderen. Eine ausführliche Anamnese ist die Basis für eine fundierte Diagnostik und damit eine erfolgreiche Behandlung. Doch wie kommt es eigentlich zu CMD?
Einige mögliche Faktoren, die zu einer Fehlfunktion des Kiefergelenks beitragen können, sind:
„Bin ich wirklich von CMD betroffen?“ Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.
Die Symptome von CMD können vielfältig sein und reichen von leicht bis stark ausgeprägt.
Einige häufige Symptome sind:
Die Behandlung von CMD zielt darauf ab, Symptome zu lindern und die Funktionsfähigkeit des Kiefergelenks wiederherzustellen. Das Kiefergelenk ist ein Gelenk, das sich regenerieren lässt. Die folgende Vorgehensweise stellt einen optimalen interdisziplinären Behandlungsplan vor, wie er bei INTEGRA gelebt wird:
Das Behandlungsende ist erreicht, wenn ohne eine Therapie durch den Physio-/ Manualtherapeuten keine Veränderungen mehr auf der Schiene festzustellen sind, der Patient eine gleichmäßige Abstützung auf der Schiene hat und seine Symptomatik sich deutlich verringert hat.
Die Craniomandibuläre Dysfunktion mag auf den ersten Blick wie eine unscheinbare Gesundheitsstörung wirken, doch sie kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Wer unter Symptomen wie Kieferschmerzen, Kopfschmerzen oder eingeschränkter Kieferbewegung leidet, sollte einen inderdisziplinär arbeitenden Zahnarzt mit Kompetenzen in Funktioneller Zahnmediziner konsultieren, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsoptionen zu erhalten. Die richtige Pflege des Kiefergelenks kann dazu beitragen, Beschwerden zu lindern und langfristige Gesundheitsprobleme zu verhindern.